Fakten zur Rente

Ohne Reform steht der demografische Kollaps bevor.

Das Deutsche Rentensystem am Scheideweg

Das deutsche Rentensystem steht vor einem demografischen Kollaps, wenn die Politik die seit langem erforderlichen Reformen nicht schnell anpackt. Jede Verzögerung macht das System teurer und das künftig vor allem zulasten jüngerer Generationen. Die Erwerbsbevölkerung in Deutschland wird bis 2060 um fast 30 Prozent von 47 auf 30 Millionen schrumpfen. Der Altenquotient, der das Verhältnis der Über-65-Jährigen zu den 20- bis 64-Jährigen angibt, wird sich verdoppeln. Diese Entwicklung zerstört die Basis des bisherigen Umlagesystems, da zukünftig ein Rentner von weniger als einem Beitragszahler finanziert wird. Zudem wurden notwendige Reformen, wie die Anhebung des Renteneintrittsalters, bisher verweigert. Hierdurch würden die Beitragszahler und der Arbeitsmarkt entlastet werden.

Kritik am aktuellen Rentenpaket II

Das aktuelle Rentenpaket sieht vor, dass im Jahr 2035 enorme Mehrbelastungen für Beitragszahler und Arbeitgeber entstehen:

Zusätzliche 26,3 Mrd. Euro sind von Beitragszahlern in die Rentenkasse wegen der geplanten Beibehaltung des Rentenniveaus einzuzahlen. Der Beitragssatz wird von jetzt 18,6 auf 22,3 Prozent steigen bis 2035.

Durchschnittsverdiener und ihre Arbeitgeber zahlen zusammen ca. 550 Euro mehr pro Jahr.

Auch für den Steuerzahler wird es teurer: Rechnete die Bundesregierung im letzten Herbst noch mit einem Anstieg des allgemeinen und zusätzlichen Bundeszuschusses auf 137 Mrd. Euro im Jahr 2035, werden es mit dem Rentenpaket 5,6 Mrd. Euro mehr sein. Unter anderem wird aber auch die Anrechnung der Kindererziehungszeiten aus dem Steuersäckel finanziert. Bei einem höheren Beitragssatz wird auch das teurer. Deshalb muss der Steuerzahler dann insgesamt sogar 7,2 Mrd. Euro oben drauflegen. (“Generationenkapital”).

(Quelle: IW Studie, Rentenpaket II: 2035 fehlen 34 Milliarden Euro)

Ausgewählte Quellen

Axel Börsch-Supan, Ist das deutsche Altersversorgungssystem demografiefest? Betriebliche Altersversorgung 2014, Newsletter 1/2014.

IW-Studie: Rentenpaket II: 2035 fehlen 34 Milliarden Euro

IDW: Das Rentenpaket II steht auf wackeligen Füßen

Karl Brenke, Anmerkungen zur Erwerbstätigkeit älterer Personen und zu den Möglichkeiten, dass Erwerbstätigenpotential durch späteren Eintritt in den Ruhestand zu erhöhen, DIW.

Reinhold Schnabel, Rentenpoltik: Wiedereinstieg in die Frühverrentung, Prof. Dr. Reinhold Schnabel, Universität Duisburg-Essen.

Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung: Herausforderungen des demografischen Wandels, Expertise im Auftrag der Bundesregierung

Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung: „Gegen eine Rückwärtsgewandte Wirtschaftspolitik“

Arbeitszeit: Warum weniger Arbeit den Wohlstand bedroht

Wer im Alter arbeitet, ist zufriedener

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Gefährliche Rentenrolle rückwärts

Nationaler Normenkontrollrat, Jahresbericht 2023: Weniger, einfacher, digitaler. Bürokratie abbauen. Deutschland zukunftsfähig machen.

Jahresbericht 2023 (bmj.de)

Bürokratie und ihre Folgen für die Wirtschaft in Deutschland.

Haucap/Kehder/Loebert, 2024

Analyse zur Bürokratiebelastung in Deutschland – Wie kann ein spürbarer Bürokratieabbau erreicht werden? Studie des Instituts für Mittelstandsforschung (IfM Bonn).

Holz/Icks/Nielen, 2024

Studie zur Bürokratiebelastung (IfM) – INSM

Stellenmehrung in der Bundesverwaltung, INSM (Hrsg.).

Berndt H., 2024

Öffentlicher Dienst: Mehr Personal, noch mehr Bedarf, IW-Kurzbericht

Hentze/Kauder, 2024

Öffentlicher Dienst: Mehr Personal, noch mehr Bedarf

Institut der deutschen Wirtschaft (IW)

Kostenbarometer Regulatorik: Regulatorische Aufwände für Unternehmen der Versicherungsbranche und des Maschinenbaus, Düsseldorf.

Deloitte, 2021

Studie: Kostenbarometer Regulatorik, Deloitte Deutschland

Destatis, 2023, Statistisches Bundesamt 2023 Pressemitteilung Nr. 061

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