Civey-Umfrage: Hohe Unterstützung für Steuererleichterungen und Bürokratieabbau in Deutschland

Civey hat im Auftrag der INSM vom 12. bis 15. Juli 2024 rund 5.000 Bundesbürger ab 18 Jahren online befragt*. Die Umfrage zeigt eine starke Unterstützung für Steuererleichterungen und den Abbau von Bürokratie sowie interessante regionale Unterschiede in der Wahrnehmung des Mindestlohns und der Priorität des Klimaschutzes.  

Unternehmenssteuern

Die Unterstützung für die Senkung der Unternehmenssteuern in Deutschland ist signifikant, wobei knapp 50 Prozent der Befragten diese Maßnahme befürworten. Die Notwendigkeit, die Wettbewerbsfähigkeit zu erhöhen und Investitionen zu fördern, wird durch die hohe Abgabenlast deutlich. Deutschland weist nach Belgien die zweithöchste Steuer- und Abgabenlast unter den OECD-Staaten auf. Bei verheirateten Paaren mit Kindern liegt die Abgabenquote durchschnittlich bei 40,8 Prozent, während der OECD-Durchschnitt bei 29,4 Prozent liegt. Die Reduzierung der Unternehmenssteuern könnte das Investitionspotenzial steigern, neue Arbeitsplätze schaffen und die Konjunktur stärken 

Steuern für Arbeitnehmer

Eine breite Zustimmung von über 81 Prozent der Befragten wünschen sich Steuererleichterungen für Arbeitnehmer. In Zeiten hoher Inflation und steigendem Stellenabbau belastet die hohe Steuerquote die Kaufkraft der Arbeitnehmer erheblich und schwächt die bereits angeschlagene Konjunktur. Steuererleichterungen könnten daher nicht nur zur finanziellen Entlastung der Arbeitnehmer beitragen sondern auch die Kaufkraft stärken.  

Bürokratie-Abbau dringend nötig

Der Abbau von Bürokratie ist mit 92,6 Prozent das wichtigste Anliegen der Bevölkerung. Bürger und Unternehmen sehen die derzeitige Bürokratielast als erhebliches Hindernis für wirtschaftliches Wachstum und Effizienz. Trotz dieser überwältigenden Unterstützung ist das Bundesprogramm zur Entbürokratisierung (BEG) noch immer nicht vollständig umgesetzt. 

Klimaschutz weniger gefragt

Der Klimaschutz wird von nur 36,6 Prozent der Befragten alswichtigangesehen und steht damit derzeit nicht im Vordergrund der politischen Forderungen. Andere Themen wie wirtschaftliche Fragen und Migration haben aktuell Priorität. Diese Prioritätenverschiebung steht im Gegensatz zu den Zielen von Parteien wie den Grünen und der SPD, die den Klimaschutz als zentrale politische Herausforderung betrachten. 

Mehrheit gegen Erhöhung des Bürgergeldes 

Auch die Unterstützung für eine Erhöhung des Bürgergeldes, welches Miet- und Heizkosten plus 563 Euro monatlich für Alleinstehende umfasst, wird überwiegend kritisch gesehen. 63,3 Prozent der Befragten halten eine Erhöhung für unwichtig, während lediglich 23,7 Prozent diese als wichtig empfinden. Die Ergebnisse zeigen also, dass eine Mehrheit der Deutschen die derzeitige Höhe des Bürgergeldes als mindestens ausreichend betrachtet

* Alle Daten wurden im Civey-eigenen Panel mit verifizierten Teilnehmern erhoben. Die Ergebnisse sind unter Berücksichtigung eines statistischen Fehlers von 2,5 Prozentpunkten repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren. 

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