Befragt wurden hier vor allem Ökonomen, Politik- und Geschichtswissenschaftler. Diese sind sich darin einig, dass das Prinzip der Sozialen Marktwirtschaft der Grundstein für individuellen Wohlstand und gesellschaftlichen Fortschritt ist.
4. September 2009
"Mit Ludwig Erhards Sozialer Marktwirtschaft hat unser überbordender, obendrein auf Pump finanzierter Sozialstaat kaum noch ewas zu tun. Dass sich dennoch nahezu alle Parteien ohne wirkliches Verständnis auf seine Wirtschaftskonzeption berufen, hat Erhard schon zu Lebzeiten maßlos geärgert. Zu einer "Revitalisierung der Marktwirtschaft" in seinem Sinne wird es aber nicht kommen - dafür fehlen die politischen Mehrheiten und die ökonomischen Grundkenntnisse bei Wählern wie Gewählten."
"Ludwig Erhard steht für die Balance zwischen Markt und Staat. Ein standfester Staat schafft klare Rahmenbedingungen für einen fairen Wettbewerb und lockt die Produktivkräfte des Marktes hervor. Das schafft zugleich Spielraum für soziale Korrekturen."
"Wie Erhard wünsche ich mir, dass Zivilcourage als Wert in unserer Gesellschaft verstanden wird und damit die Basis für Selbstvertrauen etabliert wird. Nur dann hat Marktwirtschaft eine Chance und Wohlstand für alle kann entstehen."
"Garant einer Sozialen Marktwirtschaft ist und bleibt die freie Marktwirtschaft. Für die Zukunftsfähigkeit unserer westlichen Demokratien ist daher ein ethischer Kapitalismus unabdingbar."
"Ludwig Erhards Soziale Marktwirtschaft ist der Rahmen für das, was die deutsche Wirtschaft im globalen Wettbewerb auszeichnet: hohe Qualitätsmaßstäbe, langfristige Planung sowie Verlässlichkeit gegenüber Geschäftspartnern und Mitarbeitern."
"Es gibt heutzutage viele falsche Freunde der Sozialen Marktwirtschaft, deren wichtigstes Argument für die Marktwirtschaft nur noch darin besteht, dass diese einen möglichst großzügigen Sozialstaat finanzieren hilft. Erhards Konzept der Sozialen Marktwirtschaft war dagegen ein Bekenntnis zu Selbstbestimmung und Selbstverantwortung als Grundwerten für alle Fragen der Wirtschafts- und der Sozialordnung. Erhards Botschaft lautete: Die Marktwirtschaft ist nicht wertlos, sondern die notwendige Bedingung für eine menschenwürdige Gesellschaft und deshalb sozial."