Pressemeldungen
Rentendebatte

Haltelinie bei der Rente schützt nicht gegen Altersarmut

Haltelinien für das Rentenniveau würden Beitragszahler belasten, ohne dass dabei Altersarmut verringert würde. Dies zeigte Prof. Dr. Christian Hagist von der WHU – Otto Beisheim School of Management bei einer Veranstaltung der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) heute in Berlin.

27. Oktober 2016

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„Das sinkende Rentenniveau hat wenig mit Altersarmut zu tun. In Wahrheit haben die Rentner im Jahr 2030 im Durchschnitt real sogar mehr Geld in der Tasche als heute.“ Um Altersarmut effizient zu bekämpfen, schlägt Hagist eine Reform der Riester-Förderung vor. Riester-Sparer mit niedrigen Einkommen sollen danach stärker gefördert werden als Sparer mit hohen Einkommen. Darüber hinaus fordert Hagist einen Grundfreibetrag bei der Anrechnung von Riester-Leistungen auf die Grundsicherung im Alter. „Wer im Alter Grundsicherung bezieht aber privat vorgesorgt hat, muss später von seiner eigenen Sparanstrengung profitieren. Vor allem für Geringverdiener wäre ein Freibetrag ein starker Anreiz zur Altersvorsorge“, so Hagist.

Dr. Hermann Otto Solms, Präsidiumsmitglied der FDP und ehemaliger Vizepräsident des Deutschen Bundestages, warnte davor, weitere Veränderungen am Rentensystem zu Lasten der jüngeren Generationen zu machen. Altersarmut werde auch in Zukunft nur ein begrenztes Problem sein. Gegenwärtig seien weniger als drei Prozent der Generation 65+ auf Grundsicherung im Alter angewiesen. Wer eine gute langfristige Rentenpolitik machen möchte, muss sich um die Jugend kümmern. Wer in frühkindliche Bildung investiert, tut mehr gegen Altersarmut, als es eine Anhebung des Rentenniveaus oder gar eine Lebensleistungsrente je könnte.

Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer der INSM: „Wir müssen darüber nachdenken, wie wir unsere Rente auch über das Jahr 2030 hinaus nachhaltig finanzieren wollen. Durch zusätzliche Leistungen für Rentner gelingt dies jedenfalls nicht. Irgendwann ist die Leistungsgrenze der Jungen, die die Renten erarbeiten müssen, überschritten.“ Stattdessen sollte das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung gekoppelt werden, so Pellengahr. „Durch ein höheres Renteneintrittsalter würde das Rentenniveau stabilisiert und gleichzeitig die Beitragssteigerungen reduziert. So bleibt die Rente gerecht.“

weitere Pressemeldungen

Das Rentenpaket im Bundestag

Für Jung und Alt wäre ein Nein zum Rentenpaket besser

Die Rentenpläne der Bundesregierung bringen die gesetzliche Altersvorsorge aus dem Gleichgewicht. Die INSM ruft die Abgeordneten des Bundestages daher zu Einsicht um Umkehr auf. Der Gesetzgeber sollte neue Rentengesetze erst beraten, wenn die Ergebnisse der Rentenkommission vorliegen. Denn die Zukunft Deutschlands wird aus Investitionen in Bildung, Digitalisierung und Infrastruktur gemacht.

12. Oktober 2018
Zukunftsdialog

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In Deutschland ist der Anteil des Sozialen am Gesamtbudget deutlich höher als in fast allen anderen Staaten der OECD. Beim Marktwirtschaftlichen Zukunftsdialog debattierten Ralph Brinkhaus MdB (CDU) und Anja Hajduk MdB (Bündnis 90/Die Grünen) darüber, ob die Zusammensetzung des Budgets ausreichend zukunftsorientiert ist.

13. September 2018
ZEIT-Hauptstadtgespräch

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Mit der steigenden Lebenserwartung steigt auch unsere Rentenzeit. Zur Wahrheit gehört aber auch: Die Zahl junger Menschen wird in den kommenden Jahrzehnten sinken und die Gruppe der über 65-Jährigen deutlich wachsen. Die zunehmenden Belastungen müssen von den jungen und heute noch ungeborenen Generationen getragen werden. Folge: Immer weniger Beitragszahler müssen immer mehr Renten finanzieren.

10. September 2018
239 Milliarden Euro Kosten

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29. August 2018
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Seit Urzeiten träumen Menschen davon, in ihre Zukunft blicken zu können. Mit sehr überschaubaren Fortschritten. Bei der Rente ist es allerdings bis zu einem gewissen Maße möglich. Jahr für Jahr teilt die Rentenkasse den Beitragszahlern mit, wie hoch deren Altersrenten voraussichtlich ausfallen werden. Mit der verbleibenden, bzw. entstehenden Unsicherheit wird gerne Politik gemacht.

27. August 2018
Umfrage zur Rente

Deutsche haben falsche Vorstellung über Rentenentwicklung

Drei von vier Deutschen haben eine falsche Vorstellung von der Entwicklung der Renten. Das ist das Ergebniss einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft.

13. Juli 2018