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INSM-Erhebung zeigt

Enormer Stellenabbau bei Top-Firmen

Über 50.000 Stellen bei führenden Unternehmen abgebaut zur Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit.

26. Juni 2024

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Berlin – Nach Erhebungen der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) sehen sich führende Unternehmen gezwungen, mit über 50.000 Stellen drastisch Personal abzubauen, um ihre langfristige Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Das INSM-Tracking hat die bekanntgegebenen Standortschließungen und den Stellenabbau in verschiedenen deutschen Unternehmen zusammengetragen und zeigt ein alarmierendes Bild. Über 50.000 Stellen stehen vor dem Abbau. Die Daten deuten darauf hin, dass die deutsche Wirtschaft nicht nur Arbeitsplätze, sondern auch Innovationen und Wettbewerbsfähigkeit verliert.

Bayer, das weltweit führende Unternehmen im Bereich Chemie und Pharma mit Hauptsitz in Leverkusen, hat angekündigt, dass die Kosten des Konzerns reduziert werden müssen, was zu Stellenstreichungen in noch unbekannter Höhe führen wird. Es wird befürchtet, dass weltweit mehrere Tausend Jobs wegfallen könnten.

Ebenfalls betroffen ist Continental, ein renommierter Autozulieferer mit Sitz in Hannover. Der Aufsichtsrat wurde mit einer überdimensionalen "Karte des Kahlschlags" konfrontiert, auf der alle Standorte in Deutschland verzeichnet sind, an denen die Jobs von bundesweit 13.000 Beschäftigten bedroht sind.

ZF, ein weiterer bedeutender Autozulieferer mit Sitz in Friedrichshafen, plant ebenfalls einen massiven Stellenabbau. Der Vorstand will in den nächsten sechs Jahren 12.000 Stellen in Deutschland streichen.

Die IT-Riesen SAP aus Walldorf haben angekündigt, 8000 Stellen zu streichen, während Bosch in Stuttgart bis zu 3760 Stellen in Deutschland abbauen will. Tesla, der aufstrebende Autohersteller mit einer Fabrik in Grünheide, wird weltweit 14.000 Arbeitsplätze abbauen, wobei etwa 3000 der insgesamt 12.500 Beschäftigten in der Fabrik in Grünheide betroffen sein sollen.

Auch andere Branchen sind betroffen. Vodafone Deutschland plant den Abbau von 2000 Stellen, während Webasto, ein Autozulieferer aus Stockdorf, mindestens 1600 Stellen streichen will.

Die Liste setzt sich fort mit Evonik, DPD Deutschland, Getir/Gorillas, Michelin, Miele, Kuka, Meyer Burger, Lanxess, BSH, Venator, New Work, Landliebe, E.G.O., Vaillant, Bizerba, C.H. Müller, Solarwatt, Outokumpu, Rauch, Fysam, Leipa, Rosenthal, Curt Bauer und Knorr, die alle ebenfalls Stellenstreichungen angekündigt haben.

Die zunehmende Zahl von Entlassungen in verschiedenen Branchen wirft wichtige Fragen über die Zukunft der Arbeit in Deutschland auf und unterstreicht die dringende Notwendigkeit für umfassende Maßnahmen, um die Arbeitsplätze und das soziale Gefüge zu schützen.

INSM-Geschäftsführer Thorsten Alsleben spricht von einer „Ankündigung des Abstiegs“, die sich hier manifestiere.

„Der Fachkräftemangel, der Deutschland geißelt, ist dann gar nicht mehr so schlimm. Aber nicht, weil das Land Fachkräfte anlockt, sondern weil gar keine mehr gebraucht werden. Die Arbeitsplätze sind verfallen - Wir werden vom Industrieland zum Industriemuseum.“