Pressemeldungen
Expertenumfrage

Ökonomen lehnen Rentenpaket ab

Die Umsetzung des Rentenpakets wäre auch aus Sicht führender Ökonomen ein Fehler. Die Rente mit 63 und die Mütterrente sind ungerecht, führen zu steigenden Beitragssätzen, verschärfen den Fachkräfteengpass auf dem Arbeitsmarkt und werden daher von vielen renommierten Wirtschaftswissenschaftlern abgelehnt. Das ergab die Befragung von 109 Wirtschaftsprofessoren durch die IW-Consult, ein Tochterinstitut des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW), im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM). 

3. Mai 2014

Umfrage unter Ökonomen zum Rentenpaket der Regierung

„Die führenden Ökonomen des Landes lehnen das Rentenpaket ab. Dieses gewichtige Urteil sollten die Abgeordneten auch nach der heutigen Anhörung entsprechend einkalkulieren“, so Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer der INSM.  

Von den 109 befragten Professoren lehnen 100 die abschlagsfreie Rente mit 63 ab. 86 sprechen sich gegen die Ausweitung der Mütterrente ab. 83 lehnen beide Maßnahmen ab.

Die klare Ablehnung zeigt sich auch bei den erwarteten Auswirkungen: Die Professoren sind mehrheitlich (84) der Meinung, dass die Altersversorgung durch das Rentenpaket nicht gerechter wird. Nur 24 gehen davon aus, dass das Rentenpaket mehr Gerechtigkeit schafft. Stattdessen rechnen beinahe alle (102) befragten Experten mit steigenden Rentenbeiträgen. 76 Ökonomen befürchten darüber hinaus, dass sich mittel- und langfristig der Fachkräfteengpass auf dem Arbeitsmarkt verschärft.

„Die Rentenpläne der Bundesregierung sind vollkommen unverantwortlich, weil sie der Rentenversicherung aufgrund eines geringen aktuellen Polsters hohe langfristige Mehrausgaben aufbürden“, kommentiert der Rentenexperte Prof. Dr. Friedrich Breyer von der Uni Konstanz die Pläne der Bundesregierung.

In den momentan diskutierten Plänen zur Flexibilisierung des Renteneintritts sehen die Ökonomen dagegen mehrheitlich Vorteile für Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Die Unternehmen könnten länger auf erfahrene Mitarbeiter zurückgreifen und so dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Die Befürchtung, dass durch längere Beschäftigung der Älteren die Arbeitsmarktchancen junger Arbeitnehmer beeinträchtigt werden könnten, ist aus Sicht der Ökonomen unbegründet. Nur 19 Befragte fürchten eine Verdrängung, 85 glauben dies nicht.

Pressekontakt
Pressesprecher INSM: Florian von Hennet, Tel. 030 27877-174; hennet@insm.de
 

Weitere Pressemeldungen

Das Rentenpaket im Bundestag

Für Jung und Alt wäre ein Nein zum Rentenpaket besser

Die Rentenpläne der Bundesregierung bringen die gesetzliche Altersvorsorge aus dem Gleichgewicht. Die INSM ruft die Abgeordneten des Bundestages daher zu Einsicht um Umkehr auf. Der Gesetzgeber sollte neue Rentengesetze erst beraten, wenn die Ergebnisse der Rentenkommission vorliegen. Denn die Zukunft Deutschlands wird aus Investitionen in Bildung, Digitalisierung und Infrastruktur gemacht.

12. Oktober 2018
Zukunftsdialog

Brinkhaus: Wir sollten unsere Haushaltspolitik modernisieren

In Deutschland ist der Anteil des Sozialen am Gesamtbudget deutlich höher als in fast allen anderen Staaten der OECD. Beim Marktwirtschaftlichen Zukunftsdialog debattierten Ralph Brinkhaus MdB (CDU) und Anja Hajduk MdB (Bündnis 90/Die Grünen) darüber, ob die Zusammensetzung des Budgets ausreichend zukunftsorientiert ist.

13. September 2018
ZEIT-Hauptstadtgespräch

Bürger wollen Ergebnisse der Rentenkommission abwarten

Mit der steigenden Lebenserwartung steigt auch unsere Rentenzeit. Zur Wahrheit gehört aber auch: Die Zahl junger Menschen wird in den kommenden Jahrzehnten sinken und die Gruppe der über 65-Jährigen deutlich wachsen. Die zunehmenden Belastungen müssen von den jungen und heute noch ungeborenen Generationen getragen werden. Folge: Immer weniger Beitragszahler müssen immer mehr Renten finanzieren.

10. September 2018
239 Milliarden Euro Kosten

Das Rentenpaket ist eine Mogelpackung

Das Rentenpaket von Hubertus Heil wird teuer. Allein zwischen 2025 und 2045 kommen Zusatzkosten von 239 Milliarden Euro auf die Bürgerinnen und Bürger zu – auch wenn dazu vom Arbeitsminister nichts zu hören ist. Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft hat gegen diese unehrliche Rentenpolitik protestiert. Nun steht der Bundestag in der Verantwortung.

29. August 2018
Prognos-Studie zur Rente

Was kosten die Rentenversprechen?

Seit Urzeiten träumen Menschen davon, in ihre Zukunft blicken zu können. Mit sehr überschaubaren Fortschritten. Bei der Rente ist es allerdings bis zu einem gewissen Maße möglich. Jahr für Jahr teilt die Rentenkasse den Beitragszahlern mit, wie hoch deren Altersrenten voraussichtlich ausfallen werden. Mit der verbleibenden, bzw. entstehenden Unsicherheit wird gerne Politik gemacht.

27. August 2018
Umfrage zur Rente

Deutsche haben falsche Vorstellung über Rentenentwicklung

Drei von vier Deutschen haben eine falsche Vorstellung von der Entwicklung der Renten. Das ist das Ergebniss einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft.

13. Juli 2018