Besser Sparen
Die schwäbische Hausfrau

Sparen, ohne auf das Notwendige zu verzichten

Wie führt man einen Haushalt auch durch schwierige Zeiten? Wie stellt man sicher, dass alle das bekommen, was sie wirklich brauchen? Wie passt man die laufenden Ausgaben an knappe Einnahmen an – ohne in die Schuldenfalle zu tappen? Wie schafft man dabei auch noch Spielräume für die Ausbildung der Kinder? Die Lösung lautet: mit dem auskommen, was man hat. Eine Hausfrau weiß das. Und deshalb kann die Politik viel von ihr lernen.

6. Juli 2010

Schwäbische Hausfrau

Die schwäbische Hausfrau wäre gar nicht in eine derartige Krisensituation geraten, da sie - und offensichtlich auch Angela Merkel – weiß: „Man kann nicht auf Dauer über seine Verhältnisse leben.“

Seitdem ist aus der sprichwörtlich sparsamen und praktisch vernünftigen Hausfrau aus dem Ländle ein geflügeltes Wort geworden, das von Angela Merkel, den Mitgliedern ihrer Regierung aber auch von ihren Kritikern immer wieder gerne aufgegriffen wird. Das ZDF leistet sich mittlerweile eine eigene schwäbische Hausfrau im Mittagsprogramm.

Im süddeutschen Raum sind die Tugenden der schwäbischen Hausfrau schon weitaus länger bekannt. Sinnvoll, sparsam und gut wirtschaften – dabei noch dafür sorgen, dass das Essen trotzdem ausreichend und schmackhaft ist und die Kinder ordentlich angezogen sind. Eindeutig: Die Parallelen zu Vater, Staat sind nicht von der Hand zu weisen.

Doch ist auch Vorsicht geboten, möchte man sich als schwäbische Hausfrau versuchen, denn sie allein aufs Sparen zu reduzieren, täte dieser klassischen Powerfrau wahrlich unrecht. Im Gegensatz zu ihrer kniepigen Cousine, der schottischen Hausfrau, versteht sie es zu sparen, ohne auf das Notwendige zu verzichten.

Lange vor Unternehmensberatern hat die clevere Schwäbin ihren Familienbetrieb auf Effizienz getrimmt. Wenn die Politik sich nun ein Beispiel daran nimmt, schmeckt den Bürgern das Essen auf dem Tisch und trotzdem wird Deutschland schlanker und bleibt gesund.