Keine Angst um den Rettungsfonds

Welche Folgen hat die Abstufung Frankreich und anderer Länder Europas für den Rettungsfonds? Denn die Herabstufung zahlreicher Staaten der Eurozone durch Standard & Poor´s scheint die Logik der bisherigen Rettungspolitik infrage zu stellen. Doch es zeigt sich: Bis jetzt sind die Folgen überschaubar.

Welche Folgen hat die Abstufung Frankreichs und anderer Länder Europas für den Rettungsfonds EFSF? Wird es für den EFSF nun schwerer, sich am Kapitalmarkt zu refinanzieren? Auf den ersten Blick muss man dies befürchten, waren doch die Ratings der Länder bei der Konstruktion des Rettungsschirms nicht unbedeutend.

Tatsächlich hat S&P nach der Abstufung verschiedener Euro-Staaten auch den EFSF konsequenterweise abgestuft. Die Folgen sind aber bisher überschaubar. Die Konditionen der jüngsten Anleihen-Auktion sind nahezu unverändert. Die Abstufungen könnten jedoch die Hebelung des EFSF zur Kreditversicherung schwieriger machen. Doch wenn der Hebel  im Grundsatz funktioniert, bleiben auch hier die Auswirkungen überschaubar.

Insgesamt ist also durch die Länder-Abstufungen keine grundlegende Einschränkung der Handlungsmöglichkeiten des EFSF zu fürchten. Entscheidend dafür ist aber vor allem, dass sich die Rettungsdebatte in den letzten Wochen spürbar entspannt hat.

Die Langversion dieses Beitrags wurde am 25. Januar 2012 auf Zeitonline veröffentlicht.

Autor:

Prof. Dr. Michael Hüther ist Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft.

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