Vorstellung des INSM-Bildungsmonitors 2025

Sachsen ist Gewinner des INSM-Bildungsmonitors 2025 und bleibt damit unangefochtener Spitzenreiter der jährlichen Metastudie, gemessen an 13 quantitativ bewerteten Handlungsfeldern. Dahinter Bayern, knapp vor Hamburg. Der Spitze folgt ein breites Mittelfeld bestehend aus Baden-Württemberg und Thüringen, die sich ihrerseits von Hessen, dem Saarland, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachen absetzen. Berlin und Rheinlandpfalz folgen vor Sachsen-Anhalt, Nordrhein-Westfalen, Brandenburg und Bremen, die das Schlusslicht bilden.

Am 9. September 2025 wurden die Ergebnisse des INSM-Bildungsmonitors 2025 von Studienautor Prof. Dr. Axel Plünnecke vom IW Köln und INSM-Geschäftsführer Thorsten Alsleben vorgestellt. Gastredner war der sächsische Kultusminister Conrad Clemens, der erläuterte, wie Sachsen seit nunmehr 20 Jahren den Spitzenplatz im Bildungsranking halten konnte. Sachsen zeige zwar, dass man sich kontinuierlich steigern könne, so Prof. Dr. Plünnecke, insgesamt erschrecke dennoch die Tatsache, dass das deutsche Bildungsniveau weiterhin sinkt. Im Vergleich zu den Vorjahren sei eine signifikante Verschlechterung bei den Themen Schulqualität, Bildungsarmut, Integration und Bildungschancen zu vermerken. Wenn auch Verbesserungen bei Themen, wie Internationalisierung, Fremdsprachenkenntnisse bei Kindern, Förderinfrastruktur und Betreuungsrelation zu verzeichnen wären.

Auf Basis der Pisa-Studie zeigt das diesjährige Sonderkapitel, dass Schulen mehr Handlungsspielraum bezüglich Ressourcen und Lerninhalte ermöglicht werden sollte. Das könnte zu höheren Kompetenzen der Schüler führen. Insbesondere Wettbewerb von Schulen untereinander und die Einführung einer anonymisierten Schüler-ID könnten diesen positiven Effekt verstärken. Zwar setzen lediglich 23 % Prozent der Schulleitungen in Deutschland standardisierte Tests zur Steuerung der Lernprozesse ein.

„Wenn Sie mal auf die anderen Länder schauen, – Kanada, Dänemark, Großbritannien und Schweden, – sehen Sie, dass dort mit diesen Daten deutlich anders gearbeitet wird“, so Plünnecke.

Diese Länder würden zur Unterrichtsgestaltung, zur Unterrichtsentwicklung standardisierte Tests deutlich stärker nutzen als Deutschland. Plünneckes Wunsch:

„Messen allein reicht nicht, wir müssen auch entsprechend mit den Daten umgehen und da auch eine gewisse Kompetenz aufbauen.“

Ferner gelte es, an den empfohlenen Maßnahmen des Bildungsmonitors im Vorjahr festzuhalten. Plünnecke nannte vor allem die frühkindliche Bildung, Sprach- und Leseförderung sowie hochwertiger Infrastrukturausbau.

Auf die Frage hin, was Sachsen unangefochten zum Spitzenreiter macht, erklärte Kultusminister Clemens, dass neben einer hohen Betreuungsquote Sachsens Kita-Personal sehr gut ausgebildet sei. So haben 12 Prozent aller Kindererzieher studiert und 75 % haben einen DQR6-Standard.“

„Damit“, so Clemens, „sind Kitas im Osten eher Bildungseinrichtungen und nicht Betreuungseinrichtungen. Und damit fangen wir eben schon sehr früh mit einem hohen Bildungsstandard an und das wirkt sich dementsprechend aus.“

Thorsten Alsleben griff zum Abschluss der Pressekonferenz den Schwerpunkt Schulvergleich und Datennutzung noch einmal auf:

„Das kostet erstmal kein Geld, sondern das kann man einfach umsetzen und kann sagen: Okay, wir geben der Schule mehr Autonomie, damit sie vor Ort damit umgehen kann. Aber sie braucht dann natürlich auch die Mittel die Autonomie zu nutzen.“

Deutschland steht vor großen Herausforderungen: Dekarbonisierung, Digitalisierung, Demografie und Deglobalisierung führen zu einer starken Transformation der Gesellschaft. Von den steigenden Innovationsbedarfen mal ganz abgesehen. Vor diesem Hintergrund braucht es eine bildungspolitische Wende für mehr Qualität. Umfragen bestätigen, dass eine Mehrheit der Bevölkerung Reformideen, von verpflichtenden Sprachtests im Kita-Alter über mehr Autonomie für Schulen bis hin zu mehr Vergleichbarkeit durch Leistungstests will. Auch Unternehmen halten Investitionen in die Bildung für besonders wichtig, um das Fachkräftepotenzial zu heben. Bildung ist die Grundvoraussetzung für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands.

 

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INSM Bildungsmonitor 2025 Pressekonferenz

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