- Bildungsmonitor 2024
- Dynamikranking
- Rheinland-Pfalz
Rheinland-Pfalz Platz 6
Rheinland-Pfalz verbessert sich auf Platz 9
Berlin – Rheinland-Pfalz belegt im INSM-Bildungsmonitor 2024 Platz 9 der 16 Bundesländer. Die Vergleichsstudie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) bewertet anhand von insgesamt 98 Indikatoren in 13 Handlungsfeldern, inwieweit ein Bundesland Bildungsarmut reduziert, zur Fachkräftesicherung beiträgt und Wachstum fördert.
Ausgewählte Ergebnisse INSM-Bildungsmonitor 2024
Die Stärken von Rheinland-Pfalz liegen in den Handlungsfeldern Internationalisierung, berufliche Bildung und Integration:
- Spitzenplatz beim Fremdsprachenunterricht an Grundschulen.
- Es wird die höchste Erfolgsquote an beruflichen Vollzeitschulen erreicht.
- Geringer Zusammenhang von sozialer Herkunft und Bildungserfolg.
Verbesserungspotenzial besteht in Rheinland-Pfalz vor allem bei der Forschungsorientierung, der Inputeffizienz und Digitalisierung:
- Die eingeworbenen Drittmittel je Professor sind die zweitniedrigsten in Deutschland.
- Die Investitionsausgaben an Hochschulen sind vergleichsweise gering.
- Unterdurchschnittliche Ausbildung in IT an Hochschulen und der dualen Ausbildung.
Potenziale der Zuwanderung heben
Deutschland steht durch den demografischen Wandel in den kommenden Jahren vor großen Herausforderungen. Die Zuwanderung junger Menschen bietet ein großes Potenzial, dass im Bildungssystem besser gehoben werden muss. So zeigen jüngste Studien wie PISA, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund im Durchschnitt geringere Kompetenzen im Lesen, den Naturwissenschaften oder der Mathematik erreichen. Einen wesentlichen Einfluss haben dabei die Sprachkompetenzen. Kinder mit Migrationshintergrund wachsen häufiger als früher in nicht deutschsprechenden Elternhäusern auf, ihnen wird weniger häufig zu Hause vorgelesen, sie besuchen seltener den Kindergarten und profitieren daher weniger häufig von dort stattfindender Sprachförderung.
Investitionen in Bildungschancen nötig
Um die Bildungschancen der Kinder mit Migrationshintergrund zu verbessern, sind die frühkindliche Bildung zu stärken, Sprach- und Leseförderung auszuweiten und die Teilnahme an hochwertiger Ganztagsinfrastruktur in Schulen auszubauen. Die Schulen sollten zu Familienzentren ausgebaut und durch multiprofessionelle Teams gestärkt werden. Durch Schulautonomie und jährliche Vergleichsarbeiten sollte ein Qualitäts- und Ideenwettbewerb zwischen den Schulen entfacht werden, wie die Potenziale der Kinder mit Migrationshintergrund am besten gehoben werden können. Unterstützend sollten über einen Sozialindex differenziert zusätzliche Mittel in bessere Bildungschancen investiert werden – hierzu sollte das Startchancenprogramm ausgeweitet werden. Da gerade Schulen mit vielen Kindern mit Migrationshintergrund bei der Digitalisierung Nachholbedarf haben, sollte die digitale Infrastruktur an Schulen weiter ausgebaut werden.
Alle Ergebnisse auf www.insm-bildungsmonitor.de
Stärken:
Internationalisierung (BM 2024: 2. Platz): Alle Grundschülerinnen und Grundschüler in Rheinland-Pfalz wurden im Jahr 2022 in Fremdsprachen unterrichtet. Damit liegt Rheinland-Pfalz an der Spitze der Bundesländer (Bundesdurchschnitt: 52,8 Prozent). Rheinland-Pfalz wies auch bei den Berufsschulen mit 76,2 Prozent einen überdurchschnittlichen Anteil an Schülerinnen und Schülern mit Fremdsprachenunterricht auf (D: 49,9 Prozent). Leicht unterdurchschnittlich fiel jedoch der Anteil der Bildungsausländerinnen und -ausländer an allen Studierenden aus (Rheinland-Pfalz: 11,9 Pro-zent; Bundesdurchschnitt: 13 Prozent).
Berufliche Bildung (BM 2024: 5. Platz): Der Anteil erfolgreicher Absolventinnen und Absolventen an allen Abgängerinnen und Abgängern von Berufsfachschulen, Fachoberschulen und Fachschulen fällt in Rheinland-Pfalz deutlich überdurchschnittlich aus. Rheinland-Pfalz erreicht hier mit 94,9 Prozent den besten Wert aller Bundesländer (Bundesdurchschnitt: 77,9 Prozent). Die Erfolgsquote in der dualen Ausbildung beträgt in Rheinland-Pfalz im Jahr 2022 87,3 Prozent und fällt damit leicht unterdurchschnittlich aus (Bundesdurchschnitt: 88,2 Prozent).
Integration (BM 2024: 5. Platz): Bei den IQB-Tests zu den Bildungsstandards für die Neuntklässlerinnen und Neuntklässler aus dem Jahr 2022 wies Rheinland-Pfalz im Vergleich zu den anderen Bundesländern einen positiv zu bewertenden geringeren Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg im Lesen auf. Etwas schlechter als der Bundesdurchschnitt schnitt das Land beim Anteil ausländischer Schulabgängerinnen und -abgänger ohne Abschluss ab (Rheinland-Pfalz: 17,2 Prozent; Bundesdurchschnitt: 16 Prozent).
Potenziale
Forschungsorientierung (BM 2024: 16. Platz): Das Volumen der eingeworbenen Drittmittel war im Jahr 2021 gemessen an der Anzahl der Professorinnen und Professoren das zweitniedrigste von allen Bundesländern. In Rheinland-Pfalz betrugen die Drittmittel je Professorin und Professor 127.400 Euro und im Durchschnitt aller Bundesländer lagen sie bei 167.500 Euro. Bei der Anzahl der Forscherinnen und Forscher an Hochschulen bezogen auf das BIP in Milliarden Euro belegt Rheinland-Pfalz ebenfalls einen hinteren Platz (Rheinland-Pfalz: 35; Bundesdurchschnitt: 43,3). Auch die Promotionsquote fiel im Jahr 2022 unterdurchschnittlich aus. Rheinland-Pfalz belegte bei diesem Indikator mit 3,3 Prozent den letzten Platz aller Bundesländer (Bundesdurchschnitt: 5,5 Prozent).
Inputeffizienz (BM 2024: 15. Platz): Sowohl an den allgemeinbildenden Schulen, an den beruflichen Schulen als auch an den Hochschulen fallen die Sachausgaben relativ zu den Personalausgaben unterdurchschnittlich aus. Dieser Anteil beträgt in Rheinland-Pfalz an den Hochschulen 29,4 Prozent und im Bundesdurchschnitt 42,3 Prozent. Auch die Investitionsquoten im Bildungssystem fallen in Rheinland-Pfalz unterdurchschnittlich aus. An den Hochschulen beträgt diese in Rheinland-Pfalz 8,1 Prozent und im Bundesdurchschnitt 10,4 Prozent. Insbesondere an den beruflichen Schulen ist darüber hinaus eine relativ unausgewogene Altersstruktur der Lehrkräfte festzustellen.
Digitalisierung (BM 2024: 13. Platz): Verbesserungsbedarf gibt es in Rheinland-Pfalz vor allem bei der Ausbildungsleistung im Bereich Digitalisierung. Die Anzahl der neuen betrieblichen Ausbildungsverträge im IT-Bereich pro 100.000 Erwerbstätige fällt mit 40,3 niedriger aus als im bundesdeutschen Durchschnitt (49,6). Gleiches gilt auch für die Anzahl der IT-Hochschulabsolventinnen und -absolventen pro 100.000 Erwerbstätige (Rheinland-Pfalz: 60,9; Bundesdurchschnitt: 80,7). Verbesserungswürdig ist in Rheinland-Pfalz auch die WLAN-Ausstattung der Schulen und das Angebot an Informatikunterricht in den Schulen. Auch die Forschungsleistung im Bereich Digitalisierung fällt in Rheinland-Pfalz unterdurchschnittlich aus.
Das vollständige Profil als PDF-Download
Hier finden Sie alle Informationen über Rheinland-Pfalz. Laden Sie das komplette Profil und eine Tabelle mit allen Indikatoren und Vergleichswerten herunter.
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Unser Dynamikranking vergleicht die Bundesländer nach den Veränderungen, die sich von 2013 zu 2024 in den Punktwerten ergeben.