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Mecklenburg-Vorpommern Platz 14
Mecklenburg-Vorpommern rutscht auf 13. Platz
Berlin – Mecklenburg-Vorpommern verschlechtert sich im INSM-Bildungsmonitor 2024 auf Platz 13 der 16 Bundesländer. Die Vergleichsstudie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) bewertet anhand von insgesamt 98 Indikatoren in 13 Handlungsfeldern, inwieweit ein Bundesland Bildungsarmut reduziert, zur Fachkräftesicherung beiträgt und Wachstum fördert.
Ausgewählte Ergebnisse INSM-Bildungsmonitor 2024
Mecklenburg-Vorpommern weist in den Handlungsfeldern Forschungsorientierung, Integration, Bildungsarmut und Förderinfrastruktur Stärken auf:
- Die Promotionsquoten sind in Mecklenburg-Vorpommern sehr hoch.
- An allgemeinbildenden Schulen machen viele ausländische Jugendliche das Abitur.
- Vergleichsweise wenige Jugendliche erreichen nicht die Mindeststandards im Lesen.
- Viele Kinder besuchen eine Ganztags-Kita.
Verbesserungspotenzial besteht in Mecklenburg-Vorpommern in den Handlungsfeldern Zeiteffizienz, Ausgabenpriorisierung, Hochschule/MINT und Betreuungsrelationen:
- Viele Ausbildungsverträge werden vorzeitig aufgelöst.
- Die Bildungsausgaben je Bildungsteilnehmer sind an den Berufsschulen vergleichsweise niedrig.
- Geringer Anteil der MINT-Wissenschaften am Personal der Hochschulen.
- Vergleichsweise schlechte Betreuungsrelationen in Kitas.
Potenziale der Zuwanderung heben
Deutschland steht durch den demografischen Wandel in den kommenden Jahren vor großen Herausforderungen. Die Zuwanderung junger Menschen bietet ein großes Potenzial, dass im Bildungssystem besser gehoben werden muss. So zeigen jüngste Studien wie PISA, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund im Durchschnitt geringere Kompetenzen im Lesen, den Naturwissenschaften oder der Mathematik erreichen. Ein wesentlicher Einfluss spielen dabei die Sprachkompetenzen. Kinder mit Migrationshintergrund wachsen häufiger als früher in nicht deutschsprechenden Elternhäusern auf, ihnen wird weniger häufig zu Hause vorgelesen, sie besuchen seltener den Kindergarten und profitieren daher weniger häufig von dort stattfindender Sprachförderung.
Investitionen in Bildungschancen nötig
Um die Bildungschancen der Kinder mit Migrationshintergrund zu verbessern, sind die frühkindliche Bildung zu stärken, Sprach- und Leseförderung auszuweiten und die Teilnahme an hochwertiger Ganztagsinfrastruktur in Schulen auszubauen. Die Schulen sollten zu Familienzentren ausgebaut und multiprofessionelle Teams an Schulen gestärkt werden. Durch Schulautonomie und jährliche Vergleichsarbeiten sollte ein Qualitäts- und Ideenwettbewerb zwischen den Schulen entfacht werden, wie die Potenziale der Kinder mit Migrationshintergrund am besten gehoben werden können. Unterstützend sollten über einen Sozialindex differenziert zusätzliche Mittel in bessere Bildungschancen investiert werden – hierzu sollte das Startchancenprogramm ausgeweitet werden. Da gerade Schulen mit vielen Kindern mit Migrationshintergrund Nachholbedarf haben, sollte die digitale Infrastruktur an Schulen weiter ausgebaut werden.
Alle Ergebnisse auf www.insm-bildungsmonitor.de.
Stärken:
Forschungsorientierung (BM 2024: 4. Platz): Mecklenburg-Vorpommern weist bei der Habilitationsquote einen leicht überdurchschnittlichen Wert auf. 7,8 Prozent aller Abschlüsse an Hochschulen waren im Jahr 2022 Promotionen (Bundesdurchschnitt: 5,5 Prozent). Dies ist der beste Wert aller Bundesländer. Ebenfalls höher als der Durchschnitt (43,3) ist mit 52,2 die Relation der Forscherinnen und Forscher an Hochschulen zum BIP in Milliarden Euro.
Integration (BM 2024: 7. Platz): Bei den Tests zu den Bildungsstandards des IQB aus dem Jahr 2022 für die Neuntklässlerinnen und Neuntklässler fiel in Mecklenburg-Vorpommern, verglichen mit den anderen Bundesländern, der Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg geringer aus. Relativ gut schneidet Mecklenburg-Vorpommern auch bei der Studienberechtigtenquote von ausländischen Jugendlichen an allgemeinbildenden Schulen ab (Mecklenburg-Vorpommern: 12,5 Prozent; Bundesdurchschnitt: 8 Prozent).
Bildungsarmut (BM 2024: 7. Platz): Bei der Überprüfung der Bildungsstandards im Lesen für die Neuntklässlerinnen und Neuntklässler aus dem Jahr 2022 erreichten 11,7 Prozent der Schülerinnen und Schüler aus Mecklenburg-Vorpommern nicht den Mindeststandard (D: 15,2 Prozent). In Mecklenburg-Vorpommern mussten im Jahr 2022 jedoch relativ mehr Schülerinnen und Schüler die Schule ohne Abschluss verlassen als in anderen Bundesländern (Mecklenburg-Vorpommern: 10,1 Prozent; D: 6,8 Prozent).
Förderinfrastruktur (BM 2024: 7. Platz): Der Anteil der drei- bis sechsjährigen Kinder mit einem Ganztags-KITA-Platz lag im Jahr 2023 mit 73,3 Prozent deutlich über dem Bundesdurchschnitt von 46,6 Prozent. Bei den Ganztagsangeboten der Sekundarstufe I wies Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2022 mit 73,3 Prozent den viertbesten Wert aller Bundesländer auf (Durchschnitt: 48,6 Prozent).
Potenziale
Zeiteffizienz (BM 2024: 15. Platz): In Mecklenburg-Vorpommern wurden knapp 2.800 Ausbildungsverträge im Jahr 2022 vorzeitig aufgelöst (Wechsel und Abbruch). Gemessen an den knapp 8.000 neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen betrug die Quote 34,9 Prozent (Bundesdurchschnitt: 33,1 Prozent). Auch die Wiederholerquoten in den Grundschulen und in der Sekundarstufe I waren höher als im bundesdeutschen Durchschnitt. So betrug die Wiederholerquote in der Sekundarstufe I im Jahr 2022 4,5 Prozent (D: 2,7 Prozent).
Ausgabenpriorisierung (BM 2024: 14. Platz): In Mecklenburg-Vorpommern fallen die Bildungsausgaben pro Teilnehmerin und Teilnehmer im Vergleich zu den Gesamtausgaben der öffentlichen Haushalte je Einwohnerin und Einwohner vor allem an den beruflichen Vollzeitschulen relativ gering aus. So beträgt die Relation der Bildungsausgaben für diese Schulformen in Bezug zu den öffentlichen Gesamtausgaben in Mecklenburg-Vorpommern 99,3 Prozent und im Bundesdurchschnitt 138,7 Prozent.
Hochschule und MINT (BM 2024: 13. Platz): Deutlich unterdurchschnittlich ist der Anteil der Absolventinnen und Absolventen mit einem ingenieurwissenschaftlichen Studium an allen Absolventinnen und Absolventen. Im Jahr 2022 lag er in Mecklenburg-Vorpommern bei 11,5 Prozent (D: 17,2 Prozent). Die Relation der MINT-Wissenschaftlerinnen und -Wissenschaftler zum wissenschaftlichen Personal ist der niedrigste Wert aller Bundesländer (Mecklenburg-Vorpommern: 25,3 Prozent; Bundesdurchschnitt: 33,2 Prozent).
Betreuungsbedingungen (BM 2024: 12. Platz): Die Betreuungsrelation zwischen den Kindern in Kindertageseinrichtungen und ihren Betreuerinnen und Betreuern beträgt in Mecklenburg-Vorpommern 8,5 und im Bundesdurchschnitt 5,5. Unterdurchschnittliche Werte bei der Schüler-Lehrer-Relation weist Mecklenburg-Vorpommern auch bei den Grundschulen, in der Sekundarstufe I (ohne Gymnasien), in der Sekundarstufe II und bei den beruflichen Schulen auf.
Das vollständige Profil als PDF-Download
Hier finden Sie alle Informationen über Mecklenburg-Vorpommern. Laden Sie das komplette Profil und eine Tabelle mit allen Indikatoren und Vergleichswerten herunter.
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