Bei Alt und Jung fehlt es an ökonomischer Bildung. Laut einer aktuellen Civey-Umfrage im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) sind 76 Prozent der befragten Erwachsenen der Meinung, dass Schülerinnen und Schülern nicht ausreichend beigebracht wird, wie man richtig mit Geld umgeht. Doch bei den Erwachsenen selbst sieht es kaum besser aus. In einer internationalen Studie kam heraus, dass ein Viertel der Deutschen bei einem Einkauf mehrerer Produkte das Wechselgeld nicht korrekt berechnen kann. Deutschland befindet sich bei der ökonomischen Bildung im Vergleich zu den anderen Ländern nur im Mittelfeld. In einem Schwerpunktkapitel des diesjährigen INSM-Bildungsmonitors haben sich die Wissenschaftler des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) daher intensiv mit ökonomischer Bildung befasst.
Wer ökonomisch gebildet ist, trifft die besseren Sparentscheidungen, hat seltener Überschuldungsprobleme und kümmert sich häufiger um eine eigene Altersvorsorge. In diesem Punkt sind Bildungsforscher nahezu einer Meinung. Dennoch sorgten sich lange, außer Bayern und Thüringen, nur wenige Bundesländer um eine solide ökonomische Schuldbildung. Einen Schritt in die richtige Richtung hat Baden-Württemberg gemacht und im Schuljahr 2016/17 das Schulfach Wirtschaft/Berufs- und Studienorientierung schulformübergreifend eingeführt. In Nordrhein-Westfalen ist die Einführung des Fachs Wirtschaft-Politik, bzw. Wirtschaft und Arbeitswelt zum Schuljahr 2019/20 geplant.
Das passt zur Forderung einer breiten Mehrheit: laut der Civey-Umfrage sprechen sich fast 80 Prozent der Befragten dafür aus, Kindern und Jugendlichen den Umgang mit Geld in der Schule besser beizubringen. Und gut die Hälfte der Erwachsenen hätte gerne selbst während der Schulzeit mehr über den Umgang mit Geld gelernt.