Konsequenzen der Rente mit 65
Prof. Bernd Raffelhüschen vom Forschungszentrum Generationenverträge in Freiburg hat für die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) drei mögliche Konsequenzen einer Wiederabsenkung des Renteneintrittsalters auf 65 Jahre berechnet.
Demografie erzeugt Finanzierungsdruck im Rentensystem
Die gesetzliche Rentenversicherung (GRV) ist eine umlagefinanzierte Sozialversicherung mit definierten Leistungen. Deshalb führen ein Anstieg der Lebenserwartung sowie die seit Jahrzehnten niedrige Geburtenrate bereits heute, vor allem aber in den kommenden Jahrzehnten, zu erheblichen Finanzierungslücken. Vier Konsolidierungswege, drei Bedingungen. Zur Konsolidierung der GRV bestehen per Definition nur vier Optionen, nämlich (1.) Beitragserhöhungen, die (2.) Anhebung von Steuerzuschüssen, (3.) Leistungskürzungen sowie (4.) eine Anhebung des gesetzlichen Renteneintrittsalters. Neben dem Hauptziel der finanziellen Tragfähigkeit bestehen drei zentrale politische Nebenbedingungen im Hinblick auf den Konsolidierungsprozess.
Ausgehend von der Massenarbeitslosigkeit der vergangenen 25 Jahre, war es zum einen das Ziel der Politik, einem starken Anstieg der Beitragssätze (Lohnnebenkosten) entgegenzuwirken. 1 Zum anderen steht jede Reform der GRV direkt mit Fragen der Generationengerechtigkeit in Verbindung. Demnach soll eine unverhältnismäßige oder einseitige
Belastung einer Generation vermieden werden. Schließlich sollte die Konsolidierung systematisch und im Einklang mit den Prinzipien der GRV durchgeführt werden.