Hohe Lebenszufriedenheit dank geringer Arbeitslosigkeit
Eine hohe Wirtschaftsdynamik und ein intakter Arbeitsmarkt mit hohen Einstellungschancen steigern die Lebenszufriedenheit signifikant. Dies ist das zentrale Ergebnis einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM)
Die Studie untersucht anhand der Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP), wie sich die Wirtschaftskraft auf die Lebenszufriedenheit auswirkt. Deutlich wird, dass Wirtschaftsdynamik sich vor allem mittelbar über Erwerbstätigkeit auf die Lebenszufriedenheit auswirkt, da hohes Wirtschaftswachstum mit sinkenden Arbeitslosenquoten einhergeht. Während 2005 26,4 Prozent der Arbeitslosen mit ihrer Lebenssituation unzufrieden waren, sank dieser Wert dank besserer Jobperspektiven auf 19,8 Prozent im Jahr 2012.
„Weder der gesetzliche Mindestlohn noch eine strengere Regulierung des Arbeitsmarktes stimmen Menschen zuversichtlich, sondern eine Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik, die Chancen und Wachstum schafft – das ist das Deutschland-Prinzip, das macht uns stark“, resümiert Hubertus Pellengahr, Geschäftsführer der INSM.
Die Höhe des Einkommens ist dabei nicht allein ausschlaggebend für die Lebenszufriedenheit. So sind Erwerbstätige mit geringen Einkommen durchschnittlich zufriedener mit ihrem Leben, als Menschen ohne Job, sogar wenn diese über ein etwas höheres Einkommen verfügen. Daher fordert die INSM: die Schaffung von Beschäftigungschancen muss wieder im Fokus der Politik liegen, nicht die Regulierung der Einkommen.
Die zufriedensten Deutschen leben in Hamburg, vor Schleswig-Holstein und Bremen. Überdurchschnittliche Zufriedenheit herrscht auch in den wirtschaftsstarken Ländern Bayern und Baden-Württemberg. Am unzufriedensten sind die Menschen in Ostdeutschland, vor allem in Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern.
„In einer dynamischen Wirtschaft dürfte es leichter fallen, selbstwertsteigernde Erfahrungen zu sammeln und sich persönlich weiterzuentwickeln. Eine hohe Wirtschaftsdynamik, mit einem offenen Arbeitsmarkt der Perspektiven bietet, ist der Weg zu mehr Lebenszufriedenheit“ erklärt der Autor der Studie, Christoph Schröder.