Weekender-Themen: Soli, Schulabbrecher, Autoindustrie, Freihandel, CO2
Jeden Freitag empfiehlt der Weekender fünf Vertiefungen zu wirtschaftspolitisch interessanten wie relevanten Themen.
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Soli – Beim Solidaritätszuschlag zeige sich erneut die Reformunfähigkeit in der Steuerpolitik, meint im Handelsblatt Jan Hildebrand. Die Soli-Abschaffung sei daher längt überfällig, so Hildebrand. „Einst zur Finanzierung der Kosten des Irakkriegs, dann für den Aufbau Ost eingeführt, ist seine Begründung längst obsolet.“ – Was die Politik nicht geschafft hat, erledigen jetzt vielleicht die Gerichte.
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Schulabbrecher – 47.000 Jugendliche haben in Deutschland 2021 die Schule ohne Abschluss verlassen. Die Bundesagentur für Arbeit möchte mit ihnen in Kontakt treten, kann das aber weitgehend nicht, weil die Daten fehlen. Die Situation sei „untragbar“, meint Agentur-Chefin Andrea Nahles.
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Autoindustrie – Neue Antriebstechnologien krempeln die Autoindustrie um. Was bedeutet das für die vielen Beschäftigten in dieser Industrie? Oskar Jost und Anton Nivorozhkin, beide vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), gehen dieser Frage in der aktuellen Ausgabe des Wirtschaftsdienstes nach. Ihr Ergebnis: Die meiste Veränderung gibt es nicht durch neue Berufe, vielmehr findet der Großteil der Veränderung innerhalb von Berufen statt. Jost und Nivorozhkin: „Die Ergebnisse zeigen, dass zahlreiche Berufe über eine gewisse Anpassungskapazität verfügen und die Furcht vor technologischem Wandel unverhältnismäßig erscheint.“
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Freihandel – Dem weltweiten freien Handel geht es schlecht. Die WTO ist nicht voll handlungsfähig, Autokratien und Diktaturen sind auf dem Vormarsch. Die negative Entwicklung führt aber auch zu Gegenreaktionen. „In Deutschland war der Freihandel lange ein Reizthema, gegen TTIP und das CETA-Abkommen mit Kanada hatte es die größten Demonstrationen seit dem Irakkrieg gegeben. Die Grünen und Teile der SPD schlossen sich den Protesten an“, schreiben im Handelsblatt Moritz Koch und Sebastian Matthes Dort heißt es weiter: „Doch inzwischen hat ein Umdenken eingesetzt. Grüne und Sozialdemokraten haben ihre Opposition aufgegeben.“ Im Dezember etwa hat der Bundestag das CETA-Abkommen ratifiziert. Jetzt gibt es eine Initiative, der sich die Bundesregierung anschließt. Ziel ist es, eine Freihandelszone der Demokratien zu schaffen, worüber ebenfalls das Handelsblatt berichtet.
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CO2-Entnahme – Soll die Erderwärmung bis Ende des Jahrhunderts auf deutlich unter zwei Grad Celsius begrenzt werden, wie es das Pariser-Klimaabkommen von 2015 vorsieht, sind drastische Maßnahmen notwendig, und die möglichst schnell. So müssen die weltweiten Emissionen an klimaschädlichen Gasen rasch heruntergefahren, die erneuerbaren Energien ausgebaut, vor allem aber gewaltige Mengen an bereits vorhandenem Kohlendioxid aus der Atmosphäre entfernt werden. Wie Letzteres funktioniert, erklärt die FAZ.
Gute Kommentare, interessante Hintergründe – jeden Freitag präsentieren wir (Link zum Archiv) fünf Vertiefungen zu den wirtschaftspolitisch interessantesten und relevantesten Themen der Woche. > Keinen Blogpost verpassen
Autor:
INSM Redaktion Hier schreibt die Redaktion der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft.