Weekender-Themen: Schulden, Investitionen, Bildung, Gesundheit, Wertschöpfung

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Die Staatsschulden in Deutschland sind im ersten Quartal 2023 um fast 39 Milliarden Euro gestiegen. Hauptgrund: hohe Finanzierungskosten im Kampf gegen die Energiekrise. Bund, Länder, Gemeinden und Gemeindeverbände sowie Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte hatten zusammen 2.406,6 Milliarden Euro Schulden. Das sind 38,9 Milliarden Euro oder 1,6 Prozent mehr als Ende 2022 – so viel wie noch nie.

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125 Milliarden Euro mehr Direktinvestitionen flossen 2022 aus Deutschland ab, als im gleichen Zeitraum in Deutschland investiert wurden. Das ist das Ergebnis einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Damit ist die Differenz zwischen Investitionen deutscher Unternehmen im Ausland und ausländischer Unternehmen in Deutschland gemeint. Die Summe stellt die höchsten Netto-Abflüsse dar, die jemals in Deutschland verzeichnet wurden. Gründe laut IW: Fachkräftemangel, Inflation Reduction Act in den USA und die zukünftige reduzierte Bedeutung des Verbrennungsmotors.

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Das formale Bildungsniveau in Deutschland sinkt. Bis 2014 war der Anteil der Menschen ohne Berufsausbildung unter den 25- bis 64-Jährigen auf nur noch 16 Prozent gefallen. Bis 2022 stieg er jedoch wieder auf mehr als 21 Prozent. Das zeigt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Es sei „zu befürchten, dass der Anteil der Personen ohne abgeschlossene Berufsausbildung in den nächsten Jahren noch ansteigen könnte“, warnen die Autoren.

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Die Gesundheitsausgaben werden in den kommenden Jahren, ausgehend von etwa 340 Milliarden Euro in 2021, bis 2050 auf knapp 1.000 Milliarden Euro steigen und sich damit fast verdreifachen. Das ist das Ergebnis einer Projektion des Wissenschaftlers Götz Zeddies vom Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH). Da allerdings auch die Wirtschaftsleistung steigt, werden die Gesundheitsausgaben des Staates in Relation zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bis 2050 lediglich um ungefähr 2 Prozentpunkte auf dann 11 Prozent zunehmen.

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Zwischen neuen und alten Bundesländern besteht noch immer eine Wertschöpfungslücke in Höhe von 27 Prozent (bezogen auf das BIP je Einwohner) beziehungsweise 16 Prozent (bezogen auf die Produktivität je Beschäftigten). Fehlende Unternehmenszentralen und große Mittelständler hemmen den Aufholprozess. Die Identifizierung und Überwindung von Wachstumshemmnissen für den Mittelstand spielt daher eine wichtige Rolle, um den innerdeutschen Konvergenzprozess zu beschleunigen, schreibt das Institut der deutschen Wirtschaft in einem Gutachten im Auftrag der Staatskanzlei des Freistaates Sachsen.

Gute Kommentare, interessante Hintergründe – jeden Freitag präsentieren wir (Link zum Archiv) fünf Vertiefungen zu den wirtschaftspolitisch interessantesten und relevantesten Themen der Woche. > Keinen Blogpost verpassen

Autor:

INSM Redaktion Hier schreibt die Redaktion der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft.

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