Weekender-Themen: Heizung, Arbeitskräftemangel, CDU-Grundsatzprogramm, Fracking , Bäckerei
Jeden Freitag empfiehlt der Weekender fünf Vertiefungen zu wirtschaftspolitisch interessanten wie relevanten Themen.
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Heizung – „Wären ökonomische Überlegungen berücksichtigt worden, hätte die Bundesregierung die Wärmewende dem Emissionshandel überlassen“, kommentiert der Ökonom Manuel Frondel den Gesetzentwurf der Regierung zur Heinzungsmodernisierung auf dem Blog Wirtschaftliche Freiheit. Schließlich besteht seit dem Jahr 2021 ein nationaler Emissionshandel für die Sektoren Wärme und Verkehr, und ab 2027 ist ein EU-weiter Emissionshandel für diese beiden Sektoren geplant, der zum bestehenden Emissionshandel für die Sektoren Industrie und Energiewirtschaft hinzukommen soll. Dieser Weg der Emissionsreduktion ist mit Abstand der günstigste. So werden die Kosten, die beim Einsatz von Wärmepumpen pro eingesparte Tonne CO2 entstehen, auf rund 600 bis 1300 Euro geschätzt. Zum Vergleich: Der Preis für CO2-Emissionszertifikate im seit 2005 bestehenden EU-Emissionshandel lag bislang nie nennenswert über 100 Euro je Tonne.
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Arbeitskräftemangel – Der Fach- und Arbeitskräftemangel in Deutschland nimmt zu. Im Durchschnitt gab es 2022 für mehr als 630.000 offene Stellen rechnerisch keine passend qualifizierten Arbeitslosen. Die Fachkräftelücke ist damit größer als je zuvor. Gleichzeitig hat erstmals die Zahl der Menschen, die über keinen Berufsabschluss verfügen, die Marke von 2,5 Millionen überschritten. Das Handelsblatt hat diesem wichtigen Thema ein erklärendes Lesestück gewidmet.
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CDU-Grundsatzprogramm – In ihrem neuen Grundsatzprogramm will die Union auch die Renten-, Kranken- und Pflegeversicherung anpacken. Reformen der umlagefinanzierten Systeme sind angesichts der Bevölkerungsalterung längst überfällig. Ob sich die Union zu nachhaltigen Lösungen durchringen kann, steht aber noch in den Sternen, erklärt Jochen Pimpertz vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW). Unter anderem soll das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung gekoppelt werden: Steigt die erwartete Lebensspanne um drei Jahre, sollen Versicherte ein Jahr länger arbeiten, um zwei Jahre länger Rente beziehen zu können. Das müsste genau anders herum sein, so Pimpertz, denn IW-Berechnungen hätten gezeigt: Um bei einer 45-jährigen Beitragszeit eines Standardrentners und einem durchschnittlich über 20 Jahre währenden Rentenbezug die Rente nur ein Jahr länger zu beziehen, bräuchte es eigentlich eine um zwei Jahre verlängerte Arbeitszeit. Anderenfalls müssten die Beitragszahler stärker belastet werden.
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Fracking – Fracking ist in der Bevölkerung mehr umstritten als unter Experten. 2022 legte eine von der Bundesregierung beauftragte Expertenkommission Fracking einen Bericht zum Ausmaß der Risiken vor. Die Kommission kam zu dem Schluss, „dass sich die Umweltrisiken aufgrund von Fracking unkonventioneller Lagerstätten durch eine angepasste Steuerung und Überwachung der Maßnahmen minimieren lassen“. Aber wo würde, falls die kommerzielle Nutzung des so genannten „unkonventionellen Fracking“ erlaubt würde, dieses Erdgas erschlossen werden? Die Wirtschaftswoche hat dazu eine übersichtliche Grafik erstellt.
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Bäckerei – Jeder 30. Bäckereibetrieb ist 2022 vom Markt verschwunden. Zwar kamen auch einige Hundert neu hinzu, doch unterm Strich bleibt der Negativtrend ungebrochen. Und die anhaltende Energiekrise sowie gestiegenen Rohstoffkosten belasten die Unternehmen weiterhin. „Vor allem die politischen Rahmenbedingungen müssen verbessert werden, weit oben auf der Agenda steht dabei die dringend notwendige Entbürokratisierung„, sagt Michael Wippler, Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks.
Gute Kommentare, interessante Hintergründe – jeden Freitag präsentieren wir (Link zum Archiv) fünf Vertiefungen zu den wirtschaftspolitisch interessantesten und relevantesten Themen der Woche. > Keinen Blogpost verpassen
Autor:
INSM Redaktion Hier schreibt die Redaktion der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft.