Weekender-Themen: Bundestag, Renteneintrittsalter, Autos, Gaspreis, Wohnungsbau
Jeden Freitag empfiehlt der Weekender fünf Vertiefungen zu wirtschaftspolitisch interessanten wie relevanten Themen.
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Bundestag – Dass die Verkleinerung des Deutschen Bundestags keine einfache Sache wird, war allen klar. Die nun beschlossene Reform findet folglich überschaubar viel Zustimmung. Auch nicht beim FAZ-Redakteur Jasper von Altenbockum. Die Wahlrechtsreform sei „ein Scherbenhaufen“ und eine Verkleinerung des Bundestags sowie ein vernünftiges Nebeneinander von Mehrheits- und Verhältniswahlrecht nur möglich, wenn die Zahl der Wahlkreise verringert worden wäre.
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Renteneintrittsalter – Der Anstieg der Lebenserwartung ist eine der größten Errungenschaften des vergangenen Jahrhunderts. Und die Erfolgsgeschichte setzt sich fort. In der Europäischen Union ist in den vergangenen 20 Jahren die Lebenserwartung von Männern von 74,3 auf 77,2 gestiegen, die von Frauen von 80,9 auf 82,9. In der Folge ist auch die durchschnittliche Rentenzeit deutlich länger geworden. Im OECD-Schnitt sind Männer heute 19,5 Jahre in Rente, Frauen 23,8. Trotz der mehr als erfreulichen Zahlen tun sich Politiker schwer, das Renteneintrittsalter zu erhöhen. Nicht nur aktuell in Frankreich. Auch in Deutschland scheut die Politik die Debatte um die Verlängerung der Lebensarbeitszeit wie der Teufel das Weihwasser. Dabei ist doch allen klar, dass die Arbeitenden die Alten finanzieren und dass, wenn die Lebensarbeitszeit gleich bleibt, die Rentenzeit aber stetig wächst, sich dies auf Dauer nicht finanzieren lässt.
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Autos – Der Umstieg auf Elektroautos führt zu einer Deindustrialisierung in Deutschland, sagen Forscher des ifo Instituts. Zusätzlich machen neue Wettbewerber Druck auf die Autobranche. Aber von einem reinen Abwärtstrend kann keine Rede sein. Ökonomen des Münchener ifo Instituts haben die Entwicklung der für die deutsche Wirtschaft so zentralen Autoindustrie nun neu analysiert – und sie bestätigen eine Befürchtung, die seit Monaten kursiert: „Wir sehen momentan eine Deindustrialisierung der Autobranche, die durch den Wandel zur E-Mobilität zustande kommt“, stellen die Forscher Oliver Falck, Lisandra Flach und Christian Pfaffl fest. Aber: „Ein Teil des Verlusts wird bereits und könnte in Zukunft noch mehr durch Batteriefertigung, Dienstleistungen im Bereich Software oder digitale Geschäftsmodelle aufgefangen werden.“
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Gas – Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, erwartet, dass es noch Monate dauert, bis die sinkenden Großhandelspreise für Strom und Gas bei den Verbrauchern ankommen. Er gehe davon aus, dass die Haushalte erst in sechs bis zwölf Monaten von den Senkungen profitieren könnten, sagte Müller. „Das liegt an der Laufzeit der Verträge und an der Einkaufsstrategie der Unternehmen.“
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Wohnungsbau – Stornierungen, hohe Kosten und teure Finanzierung: Der deutsche Wohnungsbau blickt voller Sorgen in die Zukunft. Der Geschäftserwartungsindex für die Branche fiel für Februar auf minus 65,6 Punkte, teilte das Münchner ifo Institut mit. Das ist der niedrigste Wert seit Beginn der Erhebung im Jahr 1991. „Im Wohnungsbau geht die Angst um“, so ifo-Forscher Felix Leiss im Tagesspiegel.
Gute Kommentare, interessante Hintergründe – jeden Freitag präsentieren wir (Link zum Archiv) fünf Vertiefungen zu den wirtschaftspolitisch interessantesten und relevantesten Themen der Woche. > Keinen Blogpost verpassen
Autor:
INSM Redaktion Hier schreibt die Redaktion der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft.