Ideen für den Neustart

Deutschland fährt besser mit marktwirtschaftlichem Klimaschutz

Ideen für den Neustart

Deutschland fährt besser mit marktwirtschaftlichem Klimaschutz

Wir müssen den Anstieg der Erderwärmung wirksam und effizient begrenzen. – Lesen Sie hier, welche Herausforderungen bei diesem Thema auf uns zukommen und welche Lösungsangebote die INSM hat.

Herausforderung

Deutschland hat sich dem Pariser Klimaabkommen verpflichtet. Das zentrale Ziel darin: den Anstieg der Erderwärmung auf unter 2 Grad, möglichst 1,5 Grad, zu begrenzen. Das 2020er-Klimaziel wurde erreicht, was vor allem auf Emissionsreduktionen in Sektoren des Emissionshandelssystems zurückzuführen ist. Für die Zukunft hat sich Deutschland bisher verpflichtet, seine Treibhausgasemission bis 2030 gegenüber 1990 um 55 Prozent zu reduzieren. Bis 2050 soll Treibhausgasneutralität erreicht werden. Ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts verpflichtet die Politik, die Klimaschutzziele bis Ende 2022 zu konkretisieren. Im Bundestagswahlkampf möchte die derzeitige Regierung ohne Notwendigkeit nun die Klimaziele deutlich verschärfen. Das 2020er Klimaziel wurde zwar erreicht, doch müssen Klimaschutzmaßnahmen nicht nur wirksam (effektiv) sein, sondern die Ziele auch mit möglichst niedrigen Kosten (effizient) erreichen. Hier liegen große Potenziale.

Lösungsangebot

  • Ordnungspolitik dem Ordnungsrecht vorziehen. Klimapolitische Rahmenbedingungen, die Wettbewerb für marktwirtschaftliche Lösungen zulassen, sind besser als Verbote und starre Vorgaben. Marktwirtschaftliche Lösungen versprechen die leistungsstärksten und kostengünstigsten Technologien hervorzubringen. So erreichen wir schnellstmöglich und sozial verträglich Klimaneutralität.
  • CO2-Deckel für Verkehr und Gebäude einführen. Dieser sollte europäisch organisiert sein, da diese Bereiche noch nicht im EU-Emissionshandelssystem erfasst sind. Nur so wird sich das national und europäisch festgeschriebene Ziel der Emissionsminderung bis 2030 einhalten lassen. Einzelregulierungen und Fördersysteme wie das EEG oder Vorgaben wie die CO2-Flottengrenzwerte für Neuwagen sind dann nicht mehr nötig und sollten gestrichen werden.
  • Globalen Emissionshandel anstreben. Um zu vermeiden, dass Industrieunternehmen aufgrund höherer Produktionskosten infolge von Klimaschutzmaßnahmen von Konkurrenten aus anderen Ländern mit laxeren Vorschriften verdrängt werden, sollte sich Deutschland dafür einsetzen, dass mehr Staaten auch außerhalb Europas einem Emissionshandelssystem beitreten.
  • Der Ausstoß von Treibhausgasen in Deutschland ist seit 1990 von 1.249 Millionen Tonnen (in CO2-Äquivalenten) auf 739 Millionen Tonnen im Jahr 2020 zurückgegangen. Das ist eine Reduktion um 40,8 Prozent, womit Deutschland sein Klimaziel für 2020 erreicht hat.
  • Das europäische Emissionshandelssystem sieht derzeit eine Senkung der Emissionszertifikatmenge um 2,2 Prozent pro Jahr vor. Dieser Faktor ist auf das alte gesamtwirtschaftliche Emissionsreduktionsziel der EU um 40 Prozent bis 2030 gegenüber 1990 ausgelegt. Neben den im Emissionshandel organisierten Sektoren braucht es auch Einsparungen in den Bereichen Verkehr, Gebäude und Landwirtschaft.
  • Die weltweiten Emissionen haben 2019 mit 38 Milliarden Tonnen CO2 ihren bisherigen Höchststand erreicht.

Quelle: Weltbank, 2021

Deutschlands Anteil an den weltweiten CO2-Emissionen machte im Jahr 2019 1,8 Prozent aus. Tendenz sinkend.