Pressemeldungen
Internationale Wettbewerbsfähigkeit

Deutschland stürzt durch Rentenpaket und Mindestlohn auf Platz 23

Die Rente mit 63, die Mütterente und die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohnes untergraben die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands. Sollten die Regierungspläne umgesetzt werden, würden sich die deutschen Lohnstückkosten nicht nur deutlich schlechter als in Griechenland, Bulgarien, Polen oder der Slowakei entwickeln, sondern auch als in Japan, Schweden, Frankreich, Österreich und den USA. Im internationalen Vergleich der 42 wirtschaftsstärksten Nationen fiele Deutschland in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit bis 2030 vom 9. auf den 23. Platz. Die Regierungspläne gefährden dadurch nicht nur Arbeitsplätze, sondern mittel- und langfristig auch das Fundament unseres Wohlstands. Dies ist das Ergebnis einer Studie der Prognos AG im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), die heute in Berlin vorgestellt wurde. 

3. April 2014

Die Wissenschaftler haben untersucht, wie sich das Rentenpaket, der gesetzliche Mindestlohn, die Neuregelungen von Zeitarbeit und Änderungen in der Finanzierung der gesetzlichen Pflege- und Krankenversicherung auf die Lohnstückkosten auswirken. Die Entwicklung der Lohnstückkosten gibt Auskunft über die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes.

Bis zum Jahr 2030 erhöhen die Regierungspläne die Arbeitskosten im Durchschnitt um jährlich über 45,7 Milliarden Euro (insgesamt 777 Mrd. Euro). Die Dynamik der Lohnstückkosten erhöht sich von 2 Prozent auf 2,5 Prozent pro Jahr. Zum Vergleich: Im Zeitraum von 1995 bis 2012 stiegen die Lohnstückkosten um 0,5 Prozent jährlich. Damit belegte Deutschland in diesem Zeitraum Platz 2 im Ranking. „Der moderate Anstieg der Lohnstückkosten ermöglichte Deutschland den Aufstieg zu Europas stabilster Wirtschaftsnation. Die aktuellen Planungen zeigen in die entgegengesetzte Richtung“, so Christian Böllhoff, geschäftsführender Gesellschafter der Prognos AG. „Wenn die Bundesregierung diesen Pfad weiter einschlägt, fällt Deutschland in der Entwicklung der Wettbewerbsfähigkeit bis 2030 hinter Österreich, die USA, Großbritannien und viele andere zurück“.

Die Ergebnisse zeigen: Alle Vorhaben der Großen Koalition erhöhen die Lohnstückkosten spürbar und verschlechtern damit die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft. Das wirkt sich langfristig auch negativ auf Beschäftigung, Wohlstand, Chancengerechtigkeit und privaten Konsum aus. Der erfolgreiche Pfad der Sozialen Marktwirtschaft, dem Deutschland seinen gegenwärtigen Wohlstand zu verdanken hat, wird bewusst verlassen.

„In den vergangenen 20 Jahren hat sich die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands nachweislich verbessert. Den Erfolg aus zwei Jahrzehnten setzt die Große Koalition in 100 Tagen aufs Spiel. Die wahren Probleme, die sich aus dem demographischen Wandel ergeben, werden nicht gelöst sondern verschärft“, erklärt INSM-Geschäftsführer Hubertus Pellengahr. „Die Rentenpläne sind ungerecht weil sie Armut nicht verhindern, die Generationengerechtigkeit untergraben und vielen die Teilhabechance auf dem Arbeitsmarkt verbauen.“

Pressekontakt
Pressesprecher INSM: Florian von Hennet, Tel. 030 27877-174; hennet@insm.de
 

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